CannabiStada® für geriatrische Patienten

Wir freuen uns, dass Sie sich für die Verwendung von CannabiStada® für geriatrische Patienten interessieren. Erfahren Sie mehr über CannabiStada® Extrakt THC 15/CBD 30 CA und die Studiendaten zum Extrakt. Sie wollen den geriatrischen Patienten und seine Bedürfnisse besser verstehen? 

 

Hier finden Sie das relevante Wissen für Ihre Praxis, um Ihre Patienten bestmöglich unterstützen zu können.

CannabiStada® Extrakt THC 15/CBD 30 CA – Ihr Geriatrie-Extrakt!

In der Studienmedikation der Studie CARE zeigte sich, dass bei geriatrischen Patienten CBD-dominante Cannabisextrakte im Vergleich zu THC allein wirksamer und verträglicher waren. Es konnte eine größere Medikamenteneinsparung beobachtet werden, gleichzeitig führte die Verwendung CBD-dominanter Extrakte zu weniger Therapieabbrüchen und mehr Lebensqualität und Teilhabe.

Mehr zu den Studienergebnissen können Sie hier lesen.

Wie stelle ich meinen Patienten auf das Vollextrakt CannabiStada® THC 15/CBD 30 CA ein?

Einnahmehinweise:

  • Startdosis: abends beginnen
  • bei untergewichtigen Patienten Startdosis halbieren
  • Aufdosierung alle 2–3 Tage bis zur optimalen Wirkung (kann in Ausnahmefällen bis zu 6 Wochen benötigen)
  • beim Auftreten von Nebenwirkungen einen Dosisschritt zurück
  • 2–3 x tägliche Einnahme (initial morgens und abends)
  • Mit Erreichen des Therapieziels bei guter Verträglichkeit ist die individuelle therapeutische Dosis erreicht und sollte beibehalten werden.

Wie verschreiben Sie das CannabiStada® Extrakt THC 15/CBD 30 CA?

Musterrezept zur Verschreibung.

CannabiStada Extrakt® THC 15/CBD 30 CA

PZN: 19621408

Der geriatrische Patient

Was macht einen geriatrischen Patienten aus?

  • Geriatrie-typische Multimorbidität 
  • höheres Lebensalter (überwiegend 70 Jahre oder älter); die Geriatrie-typische Multimorbidität ist hierbei vorrangig vor dem kalendarischen Alter zu sehen

oder 

  • Alter 80+ auf Grund der alterstypisch erhöhten Vulnerabilität (Verwundbarkeit, Verletzbarkeit), z. B. wegen 
  • Des Auftretens von Komplikationen und Folgeerkrankungen,
  • der Gefahr der Chronifizierung sowie des erhöhten Risikos eines Verlustes der Autonomie mit Verschlechterung des Selbsthilfestatus

Der geriatrische Patient stellt aufgrund von Multimorbidität, altersbedingten physiologischen Veränderungen und erhöhter Vulnerabilität besondere Anforderungen an die medizinische Versorgung, daher ist ein hoher Grad an Betreuung notwendig. Oftmals leiden ältere Menschen unter chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und anderen Beschwerden, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Neben den physischen Herausforderungen spielen auch die sozialen Probleme eine große Rolle bei geriatrischen Patienten. Durch die physischen Erkrankungen verlieren die Menschen oftmals die Fähigkeit, ihrem gewohnten Alltag nachzugehen. Verlust der Autonomie und der Unabhängigkeit von fremder Hilfe können die Lebensqualität negativ beeinflussen. Auch Unsicherheit und Zukunftsängste tragen dazu bei, dass ältere Menschen eine mentale Belastung verspüren.

Es ist demnach verständlich, dass Ärzte versuchen, mit Medikation die Lebensqualität der Betroffenen wieder zu verbessern. Allerdings ensteht damit ein neues Risiko: Polymedikation.

Senioren leiden oftmals an mehreren Schmerzsyndromen gleichzeitig

Geriatrische Patienten leiden häufig unter einer Vielzahl von Erkrankungen, darunter kardiovaskuläre Erkrankungen, Arthrose, Diabetes und chronische Nierenerkrankungen. Es besteht ebenfalls eine hohe Prävalenz an neurologischen Erkrankungen. Oftmals sind die Patienten ebenfalls von mehreren Schmerzsyndromen gleichzeitig betroffen, wobei neuropathische Schmerzen und Schmerzen im Rücken und unspezifische Gelenkschmerzen besonders häufig auftreten.

Diese Multimorbidität führt zu einer komplexen Symptomatik, die die Behandlung erschwert.

Ein zentrales Problem in der geriatrischen Schmerztherapie ist die Polypharmazie. Dies erhöht das Risiko von Wechsel- und Nebenwirkungen, insbesondere da im Alter pharmakodynamische Veränderungen eintreten. So kann es zu einer verminderten Resorption, Metabolisierung und Elimination von Medikamenten kommen.

Um das Risiko von unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu minimieren, ist es wichtig, potenziell inadäquate Medikamente für ältere Patienten zu vermeiden. Die PRISCUS-Liste bietet hier eine Orientierungshilfe. Sie enthält eine Auflistung von Medikamenten, die bei älteren Menschen mit Vorsicht anzuwenden sind oder vermieden werden sollten. Cannabinoide dagegen gelten als geeignet für ältere Patienten, dies gilt insbesondere für CBD-lastige Extrakte.

Poster zur Studie CARE

CARE Studie

PraxisRegister Schmerz

Grundlage des PraxisRegisters ist die Vernetzung ambulanter Schmerzzentren über eine einheitliche Dokumentationsplattform (iDocLive®). Ziele des PraxisRegisters sind es, nicht nur versorgungsrelevante epidemiologische Fragestellungen beantworten zu können, sondern insbesondere auch Untersuchungen des Versorgungsbedarfs (Input), der verfügbaren bzw. benötigten Versorgungsstrukturen bzw. -prozesse (Throughput), der erbrachten Versorgungsleistungen (Output) und des Zugewinns an Gesundheits- bzw. Lebensqualität Betroffener (Outcome) durchzuführen.

Neuste Erkenntnisse zum Einsatz von medizinischen Cannabisextrakten

CARE ist eine retrospektive nicht-interventionelle, longitudinale 24-wöchige Parallelgruppenstudie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit CBD-lastiger oraler Cannabisextrakte vs. THC-Monopräparaten/Dronabinol bei älteren Patienten 65 Jahre mit therapieschwierigen ± chronischen Schmerzen.

Die Ergebnisse der Auswertung aus dem PraxisRegisters Schmerz der DGS zeigen, dass CBD-dominanter Vollextrakte nicht nur die Symptome lindern, sondern auch dazu beitragen können, die Einnahme anderer Schmerzmittel, Antidepressiva und Muskelrelaxanzien zu reduzieren. Dies kann das Risiko von Wechselwirkungen und Nebenwirkungen minimieren und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Dabei spielt auch das Verhältnis eine große Rolle: Die Therapie mit Cannabisextrakten die im Mittel ein THC:CBD Verhältnis von 1:2,1 aufweisen, sind dem reinen THC in Wirksamkeit und Verträglichkeit in allen beobachteten Punkten überlegen.

Studieninformation

Studienteilnehmer

  • Schmerzpatienten, 76 ± 7,9 Jahre, 63 % weiblich, cannabisnaiv
  • betroffene Körperregionen im Mittel 2,9 (Min: 0, Max: 10) 
  • mindestens 2 (multilokulär) bei 80 % der Patienten 
  • Schmerzschwere nach Korff von 4 bei über 50 % (hohe schmerzbedingte Funktionseinschränkung)
  • Schmerzdauer im Mittel 16,9 Jahre (Min: 0, Max: 49 Jahre)
  • 24 % nozizeptiver, 55 % gemischter und 21 % neuropathischer Schmerz
  • Anzahl früherer medikamentöser Schmerztherapien im Mittel 7,8 (Min: 2, Max: 16)
  • Vorbehandlung mit mind. 1 Opioidanalgetikum bei 91 %

 

A) THC-Gruppe

  • 484 Patienten (Dronabinol)

B) THC<CBD-Gruppe

  • 484 Patienten (Kombinationen mit Verhältnis 1:1,5, 1:2, 1:4, 1:5, 1:10, 1:12)

 

Schmerzmitteleinnahme zu Studienbeginn (Basis und Notfallmedizin)

Im Mittel nimmt ein Patient 4,9 unterschiedliche Schmerztherapeutika zu sich. Maximal sogar 10.

Welche Schmerzmittel verbergen sich dahinter?

 

WHO I: NOPA: keine (53 %), Metamizol (33,5 %), Paracetamol (17,8 %), andere NSAR: keine (58 %), Ibuprofen (16%), Dicolfenac (3 %), Naproxen (4,3 %), Celecoxib (13 %), Etoricoxib (1,7), andere

WHO II: keine (61 %), Dihydrocodein (0,6 %), Tilidin (mit und ohne Naloxon, 10 %), Tramadol (28 %)

WHO III: keine (44 %), Morphin (4,8 %), Hydromorphon (9,1 %), Oxycodon (mit und ohne Naloxon, 8,5 %), Fentanyl (6,2 %), Buprenorphin (22 %), Tapentadol (14 %), andere

Antikonvulsiva: keine (29 %), Gabapentin (29 %), Pregabalin (45 %), Carbamazepin (7 %), Lamotrigin (3,1 %), Oxcarbamazepin (4,1 %), Topiramat (6,6 %), andere

Antidepressiva: keine (11,2 %), Amitriptylin (53,7 %), Clomipramin (2,9 %), Mianserin (11 %), Mirtazapin (13 %), Nortriptylin (15 %), Opipramol (9 %), Venlafaxin (15 %), Duloxetin (34 %), andere

 

Ungeeignete Medikamente laut PRISCUS-Liste sind kursiv markiert.

 

 

Begleiterkrankungen (nach Organsystemen)

Im Mittel hat ein Patient 3,75 Begleiterkrankungen. Maximal waren es 9. 

Begleitmedikation

 

Im Mittel nimmt ein Patient 5,8 Begleittherapeutika ein. Maximal waren es 15.

Wirksamkeit

Eine Studie mit überzeugenden Erkenntnissen: denn 86% der Patienten konnten mit CBD-dominanten Extrakten eine therapeutisch relevante Symptomreduktion erzielen. 

 

 

Mittlere relative Verbesserung der Kriterien in % nach 6-monatiger Einnahme von Cannabinoiden abhängig vom Cannabinoidgehalt als Ergänzung zur Standardtherapie, abgeleitet aus dem gesamten Patientenkollektiv.

 

 

Mit CBD-lastigen Vollextrakten profitieren deutlich mehr Patienten von einer Symptomverbesserung. Die folgende Grafik zeigt den Anteil der Patienten, die ≥ 50 % Verbesserung in den einzelnen Kriterien nach 6 Monaten erzielen konnten.

Verträglichkeit und Nebenwirkungsprofil

Diese starke Wirksamkeit konnte auch bei einem günstigen Nebenwirkungsprofil mit CBD-dominanten Vollspektrumextrakten erzielt werden. Das Auftreten von Nebenwirkungen über den Beobachtungszeitraum konnte bei einer Monotheraphie mit THC 35,7 % beziffert werden, wohingegen Patienten unter der CBD-dominanten Therpie bei einem wesentlich geringerem Werte von 15,5 % lag.

 

 

 

Gleichzeitig betrug die Abbruchrate mit CBD-dominanten Cannabisextrakten lediglich 14 %. Bei der Monotherapie mit THC allein hingegen brachen 44 % der Patienten auf Grund von Neben- oder Nicht-Wirkung die Therapie ab.

Polymedikation

Ein Risiko für die geriatrischen Patienten ist die Polymedikation. Dies bedeutet, dass die Patienten 5 oder mehr Medikamente pro Tag einnehmen. Die meisten geriatrischen Patienten nehmen täglich 3-9 Medikamente zu sich.1

Auch hierzu zeigte CARE überzeugende Ergebnisse, denn es konnte eine signifikante Medikamentenersparnis bei den Patienten beobachtet werden. So gab es nach 6-monatiger Einnahme im Mittel eine 86 %-ige Medikamentenersparnis mit CBD-dominanten Vollspektrumextrakten, die Ersparnis bei THC allein lag nur bei 55 %.

Eine signifikante Reduktion gab es dabei bei den Begleitmedikamenten im Bereich Muskel-/ Skelettsystem und des Nervensystems.

 

 

 

 

1. der geriatrische Schmerzpatient- Leitfaden für das therapeutische Team (Grünenthal, Pain Education, 2016)